Wie bei einem Hauskonzert

Alpspitz-Trio überzeugt mit Beethoven-Programm

Neues Ensemble: (v.l.) Pianist Wolfgang Leibnitz, Geigerin Anke Schwab und Cellist Jonathan Stroh –  FOTO: MSCH

Garmisch-Partenkirchen — Ein Konzert, bei dem ausschließlich Kammermusikwerke Ludwig van Beethovens (1770 bis 1827) auf dem Programm standen, interpretiert von Musikern aus der Region, gab es jetzt im Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen. Und das fand ein interessiertes Publikum. Familien, Freunde, Kollegen, Kommilitonen und Musikinteressierte sorgten für einen ausverkauften Saal, für ein Flair, das ein bisschen an ein Haus-konzert erinnerte.

„Gern unterstützen wir die Aktivitäten hiesiger Künstler, stellen dafür unsere Räumlichkeiten zur Verfügung“, erklärt Institutsleiter und Hausherr Dr. Dominik Sedivy. „Auch in unsere Werbung nehmen wir diese Sonderkonzerte, die außerhalb unserer Verantwortung und der Abonnement-Kammermusikreihe stattfinden, mit auf.“ Anke Schwab, Geigerin, Musiktherapeutin, Kunstlehrerin und Violin-Pädagogin („Mein Markenzeichen ist die Vielseitigkeit“) hatte bereits 2018/2019 die Gründung eines Kammermusikensembles, des Alpspitz Trios, initiiert. Nach Corona wagte sie jetzt mit Musikstudent und Cellist Jonathan Stroh einen Neuanfang und konnte den Pianisten Wolfgang Leibnitz gewinnen. Er kann auf eine rege Konzerttätigkeit mit renominierten Klangkörpern und Solisten zurückblicken. Von seiner Perfektion, seiner Spielpraxis kann das Ensemble absolut profitieren.

Im ersten Teil stand nach der fantasievoll-melodisch angelegten Sonate für Klavier und Violoncello g-Moll op. 5, Nr. 2 die Sonate für Klavier und Violine c-Moll op. 30 Nr. 2. auf dem Programm. Zupackend bis wild gestaltete Schwab dieses manchmal „sperrige“ und anspruchsvolle Werk. Höhepunkt des Konzerts dann das Trio c-Moll, op. 1, Nr. 3 des 24-jährigen Beethovens. Hier schien der Pianist jede Phase der Kom-position bestens zu kennen, bettete so die Streicher in die immer wiederkehrenden Motive ein. Im Andante liedhaft, dann fast an eine Pathhtique erinnernd, fanden sich die drei Musiker zunehmend besser ins Zusammenspiel.

Mit dem jugendlich-frischen Cello-Spiel von Stroh und der Kammermusikerfahrung der Konzertmeisterin, die die Zügel fest in der Hand hielt, durfte man eine gelungene Wiedergabe hören. „Ich, bin froh, dass wir das dank intensiver Probenarbeit in nur vergleichsweise kurzer Zeit so gut hinbekommen haben“, zeigte sich Leibnitz nach dem Konzert durchaus zufrieden. Das Publikum honorierte den Beethoven-Abend mit viel Beifall und verlangte eine Zugabe. Bei diesem ersten Konzert des Alpspitz-Trios soll es nicht bleiben. „Wir haben bereits weitere Termine geplant“, verrät die rührige Konzertmeisterin Schwab.

MARGOT SCHAFER

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